CAS Legalinspektion: Weiterbildung und Berufsbild

Die Weiterbildung in Legalinspektion bietet eine vertiefende Ausbildung im Bereich der forensischen Medizin und der Durchführung von Leichenschauausschnitten, welche in der Schweiz unter bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich sind. Sie richtet sich an studierte Humanmediziner, die sich in diesem spezialisierten Bereich weiterbilden möchten und erfolgt durch die Ablegung eines Certificate of Advanced Studies (CAS). Der folgende Beitrag beleuchtet die Weiterbildung CAS Legalinspektion näher und portraitiert die anschliessenden beruflichen Chancen und Möglichkeiten.

Legalinspektion – Voraussetzungen

Die Teilnahme an der Weiterbildung CAS Legalinspektion setzt ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin, sowie eine mindestens einjährige Berufserfahrung voraus. Einige Anbieter verlangen zudem eine Eignungsfeststellung im Rahmen eines Aufnahmegesprächs. Dieses ist allerdings nicht überall obligatorisch.

Persönlich sollten die Weiterbildungsteilnehmer belastbar sein und ein grundlegendes Interesse an kriminalistischen Fragestellungen im medizinischen Bereich mitbringen. Die Aufgabe erfordert eine hohe emotionale Stabilität, um trotz belastender Umstände professionell zu bleiben. Objektivität und Neutralität sind ausserdem wichtig, da die Ergebnisse häufig rechtliche Relevanz haben.

Legalinspektion – Rechtlicher Rahmen

Die Durchführung einer Legalinspektion ist in der Schweiz klar gesetzlich geregelt. Die Feststellung des Todes obliegt immer einem Arzt. Im Rahmen der Todesfeststellung entscheidet der Arzt, ob der Tod natürlichen oder nicht-natürlichen Ursprungs ist. Bei einem natürlichen Tod erstellt der Arzt eine Todesbescheinigung und meldet den Vorfall dem zuständigen Zivilstandsamt.

Sollte jedoch ein Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod bestehen oder dieser von vornherein nicht ausgeschlossen werden können, ist der Arzt verpflichtet, die Ermittlungsbehörden zu benachrichtigen. In diesem Fall wird eine Untersuchung eingeleitet. Unabhängig davon stellt der Arzt auch in solchen Fällen eine Todesbescheinigung für das Zivilstandsamt aus. Die rechtlichen Regelungen sind in der Schweiz heute weitgehend einheitlich, mit nur geringfügigen kantonalen Unterschieden.

Die Weiterbildung zum CAS Legalinspektion vermittelt fundiertes Wissen über die Durchführung von Legalinspektionen, sowie die rechtlichen und medizinischen Grundlagen, die dafür erforderlich sind. Der Kurs bietet eine praxisnahe und individuelle Betreuung und ist in verschiedene Themenblöcke unterteilt. Diese befassen sich sowohl mit den medizinischen als auch den rechtlichen Aspekten der Leichenschau.

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Legalinspektion – Inhalte und Dauer

Das CAS Legalinsepktion ist eine Nachdiplomausbildung und entspricht mindestens 10 ECTS-Punkten. Die Weiterbildung dauert in Teilzeit maximal ein Jahr und umfasst pro ETCS-Punkt etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden. An insgesamt maximal zwölf Tagen findet während dieser Zeit Präsenzunterricht statt. Die Studierenden müssen während der Weiterbildung mindestens zehn Legalinspektionen selbst durchführen und in jeweils einem Bericht dokumentieren. Diese Berichte ergeben gemeinsam 3 ECTS-Credits.

Inhalte

Die Weiterbildung wird durch erfahrene Dozenten aus den Bereichen Rechtsmedizin, Pathologie und Jura geleitet. Die Teilnehmer profitieren von einem ausgewogenen Mix aus theoretischem Wissen und praxisorientierten Übungen. Die Kurse sind modular aufgebaut und decken folgende Themengebiete ab:

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Hierzu zählen die Vermittlung der gesetzlichen Grundlagen und der Pflichten, die bei der Durchführung von Leichenschauen zu beachten sind, einschliesslich der Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen.
• Pathologische und forensische Grundlagen: Diese umfassen die Einführung in die medizinischen Aspekte der Leichenschau, wie die Erkennung von Todesursachen, die Unterscheidung zwischen natürlichen und nicht-natürlichen Todesfällen, sowie die Dokumentation der Befunde.
• Praktische Durchführung einer Legalinspektion, inklusive der Schulung in der systematischen Vorgehensweise bei der Leichenschau, einschliesslich der Anwendung diagnostischer Methoden und der Erstellung von Berichten.
• Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere die Vermittlung von Kompetenzen für den Austausch mit Angehörigen, Ermittlungsbehörden und anderen beteiligten Fachpersonen.

Abschluss

Die Weiterbildung wird mit dem Zertifikat Certificate of Advanced Studies UZH in Legalinspektion abgeschlossen. Das CAS-Zertifikat wird verliehen, wenn mindestens 10 ECTS Credits erworben wurden, die Berichte zu den Legalinspektionen vorliegen und das Abschlusskolloquium mit Erfolg bestanden wurde.

Legalinspektion – Kosten der Weiterbildung

Die Kosten für das CAS Legalinspektion variieren und hängen von der Teilnehmergruppe ab. In der Regel setzen sich die Gebühren aus den Kursgebühren, Materialien und Prüfungsgebühren zusammen. An der Universität Zürich belaufen sich die Kosten für die Teilnahme am CAS Legalinspektion beispielsweise insgesamt auf 6’000 Schweizer Franken. Hier sind Leistungsnachweise, Zertifikate und Kursunterlagen inbegriffen.

Legalinspektion – Lohn

Nach Abschluss des CAS Legalinspektion können Absolventen in verschiedenen forensischen und rechtlichen Institutionen tätig werden. In der Regel werden Legalinspektionen von zertifizierten Hausärzten oder Amtsärzten durchgeführt. Hausärzte verdienen in der Schweiz etwa zwischen 170’000 und 230’000 Schweizer Franken per anno.

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Legalinspektion – Aufgaben

Die Hauptaufgabe eines Absolventen der Weiterbildung zur Legalinspektion besteht in der Durchführung der Leichenschau und der Unterstützung bei der Klärung von Todesursachen. Diese Aufgaben erfordern nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch ein fundiertes Verständnis der rechtlichen Aspekte und Verfahren. Die zentralen Tätigkeiten sind hierbei:

• Die Überprüfung der sicheren Todeszeichen
• Eine gründliche äussere Besichtigung sämtlicher Körperregionen und Körperöffnungen des Leichnams in vollständig entkleidetem Zustand
• Ergeben sich während der Untersuchung Hinweise auf einen gewaltsamen Tod und ist eine anschliessende Autopsie vorgesehen, empfiehlt es sich, im Einzelfall auf eine vollständige Entkleidung zu verzichten (Spurenschutz)
• Die Feststellungen zur Todeszeitschätzung, insbesondere Temperaturmessungen
• Die Messung der Körperkerntemperatur der Leiche im Rektum
• Keine invasiven Massnahmen wie Punktionen oder Inzisionen. Ausnahme: Gewinnung einer peripheren Venenblutprobe
• Die Dokumentation der am Leichnam vorgenommenen Veränderung

Arbeitszeiten

Die Legalinspektion wird in der Schweiz in der Regel von Amtsärzten durchgeführt, sodass die Hauptarbeit während der regulären Arbeitszeiten stattfindet. Allerdings ist im Speziellen die Legalinspektion nicht an reguläre Bürozeiten gebunden und kann daher auch nachts, an den Wochenenden oder an Feiertagen erforderlich sein.

Einsatzorte

Die Weiterbildung CAS Legalinspektion richtet sich an Ärzte, die sich für die Kriminalistik interessieren, sowie gerne interdisziplinär und flexibel arbeiten. In der Regel werden Legalinspektionen von weitergebildeten Hausärzten oder Allgemeinärzten in Amtsarztfunktion übernommen. Somit können die beruflichen Einsatzorte ganz variabel sein.

Legalinspektion – Weiterbildungsmöglichkeiten

Wer sich nach dem Abschluss des CAS Legalinspektion weiter qualifizieren möchte, kann verschiedene Masterstudiengänge (MAS) und Diplomstudiengänge (DAS) in den Bereichen Forensik und Rechtsmedizin in Betracht ziehen.

Passende Jobs

Passende Jobs in medizinisch-technischen Berufen gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Medizintechniker, Jobs als Laborant und Jobs als Medizinischer Kodierer.