Physician Assistant: Weiterbildung und Berufsbild

Ein Physician Assistant, auch Physician Associate genannt, unterstützt Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten in ihren Aufgaben und gewährleistet so eine stabile Patientenversorgung. Fachkräfte in diesem Bereich haben nach der Weiterbildung ein hohes Mass an Verantwortung inne, die weit über die der klassischen MPA oder Pfleger hinausgeht. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Pflegekräften und Ärzten. Alles zur Weiterbildung, dem späteren Berufsfeld, Kosten und Lohn thematisiert dieser Artikel.

Physician Assistant – Voraussetzungen

Die Weiterbildung zum Physician Assistant, zu deutsch Arzt-Assistent, richtet sich an Fachkräfte, die bereits Erfahrungen in medizinischen Berufen gesammelt haben. Dabei sind ein Hochschulabschluss, sowie mindestens zwei Jahre medizinische Berufserfahrung in der Regel Voraussetzung.

Physician Assistant – Inhalt und Dauer

Der Weg zum Beruf des Physician Assistant läuft über ein grundlegendes Certificate of Advanced Studies (CAS) und einen aufbauenden Master of Advanced Studies (MAS) als Klinischer Fachspezialist, die an der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) angeboten werden. Hier lernen Teilnehmer, medizinische und klinische Aufgaben nach einer ärztlichen Delegation zu übernehmen und vertiefen ihre Kompetenzen in verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Auch die Optimierung von Prozessen und interprofessionelle Zusammenarbeit steht auf dem Lehrplan für angehende Arzt-Assistenten. Das Durchlaufen aller Weiterbildungsstufen kann zwischen drei und fünf Jahren dauern.

Inhalte

Die Weiterbildung ist in drei Module und eine Masterarbeit gegliedert. Dabei ist das Bestehen des CAS Basic und CAS Advanced Voraussetzung für die Teilnahme am CAS Proficient. Erst wenn alle drei Module abgeschlossen wurden, kann der aufbauende MAS mit abschliessender Masterarbeit abgelegt werden. Im CAS Proficient kann im dritten Modul zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement und Gesundheitswissenschaften gewählt werden. Die einzelnen CAS-Kurse an der ZHAW sind dabei wie folgt aufgebaut:

Dauer und Abschluss

Die drei CAS Programme dauern jeweils ein Jahr. Dabei findet der Präsenzunterricht in Blockform statt und umfasst jeweils einen bis zwei Tage. Im Anschluss kann der MAS erworben werden, wobei sich die Teilnehmer ihre Zeit selbst einteilen können. In der Regel werden hierfür maximal zwei Jahre benötigt, woraus sich eine Gesamtdauer von drei bis fünf Jahren ergibt.

Die Masterarbeit kann dabei als interprofessionelle Projekt- oder Forschungsarbeit abgelegt werden. Ersteres umfasst die Bearbeitung einer aktuellen Fragestellung, sowie die Leitung eines Projektes zur Qualitätsverbesserung. Das Forschungsprojekt wird so ausgestaltet, dass es in einem Fachmagazin abgedruckt werden kann. Im Anschluss erhalten Absolventen den Titel Master of Advanced Studies als Physician Assistant.

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Kosten der Ausbildung

Die Kosten für die Weiterbildung zum Physician Assistant lassen sich in Modul-Preise aufgliedern. Das Basis-CAS-Modul kostet 8’250 Schweizer Franken, für den Advanced-Kurs werden 7’900 Franken berechnet. Im CAS Proficient variieren die Kosten, je nach Wahl bei Modul 3, zwischen 7’250 und 7’900 Franken. Hinzu kommen Gebühren in Höhe von 300 Franken für die erstmalige Einschreibung und 200 Franken für die Ablegung einer Dossierprüfung. Angehende Fachkräfte haben allerdings unter Umständen die Möglichkeit, beim zuständigen Kanton ein Stipendium zu erhalten. Dieses muss, je nach Art und Kanton, in manchen Fällen allerdings rückfinanziert werden.

Physician Assistant – Lohn

Im Schnitt verdient ein Arzt-Assistent nach der abgeschlossenen Weiterbildung 60’000 Schweizer Franken im Jahr und 5’000 Franken im Monat. Mit steigender Berufserfahrung kann der Lohn gesteigert werden.

Physician Assistant – Aufgaben

Physician Assistants fungieren als Delegierte von Ärzten. Sie übernehmen vielfältige Aufgaben in der Patientenbetreuung und Organisation. Dabei tragen sie einen wichtigen Teil zur Gewährleistung einer hochwertigen Versorgung bei. Zu den Tätigkeiten einer geschulten Fachkraft gehören nicht nur die Patientenanamnese und die Aufnahme und Entlassung von Patienten, sondern auch Vorbereitung und Assistenz bei Operationen. Dies beinhaltet auch die selbstständige Durchführung kleinerer Eingriffe und Untersuchungen. Zudem sind die Fachkräfte berechtigt, Vorschläge zu Behandlungsplänen abzugeben.

Im Gegensatz zur Pflegefachkraft Operationsbereich übernimmt der Physician Assistant ein höheres Mass an Verantwortung in Kliniken, Praxen und auch im Operationssaal. Beispielsweise dürfen sie in die Behandlung direkt eingreifen, während Pfleger im OP hingegen vorrangig für die Instrumente, deren Reinigung und Darreichung zuständig sind. Die Arzt-Delegierten verfügen zudem über ein breites Aufgabenspektrum und können in den verschiedensten Fachbereichen eingesetzt werden.

Arbeitszeiten

Die Arbeitszeiten als Physician Assistant können je nach Arbeitgeber und Kanton variieren. Oft müssen Fachkräfte aber mit Schichtdiensten rechnen. Dementsprechend ist auch ein Einsatz nachts, an Wochenenden und an Feiertagen möglich.

Einsatzorte

Meist arbeitet der Arzt-Assistent in einer Klinik, aber auch der Einsatz in Arztpraxen ist möglich. Dabei können die Fachkräfte Ärzte in allen möglichen Fachbereichen unterstützen und etwa stationsgebundene Tätigkeiten übernehmen.

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Physician Assistant – Weiterbildungsmöglichkeiten

Als Physician Assistant ist es stets wichtig, sich auf verschiedenen fachspezifischen Gebieten weiterzubilden, um auf dem neusten medizinischen Stand zu sein. Dafür bieten viele Bildungszentren Fort- und Weiterbildungen an. Auch ein Medizinstudium kann für gelernte Fachkräfte interessant sein. Eine abgeschlossene Weiterbildung bringt hier allerdings nicht unbedingt bessere Zulassungschancen mit sich.

Passende Jobs

Spezialisierte Stellen in der Klinik finden sich bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Physician Assistant, Jobs als Advanced Practice Nurse und Stellen für MPA.