Heimleiter sind als Führungskräfte für den reibungslosen Betrieb eines Heimes, wie beispielsweise einem Alters- oder Pflegeheim, verantwortlich. Sie tragen die Gesamtverantwortung für den Betrieb und die strategische Ausrichtung und arbeitet eng mit anderen Führungskräften, den Mitarbeitern und eventuellen Trägern der Einrichtung zusammen. Ziel ist es dabei, eine hohe Lebensqualität für die Bewohner zu gewährleisten. Dieser Text informiert rund um den Karriereweg der Fachpersonen, beleuchtet ihr Berufsleben und geht auf Weiterbildungsmöglichkeiten ein.
Was macht man als Heimleiter?
Ein Heimleiter ist verantwortlich für die Leitung und Verwaltung eines Heims. Zu den Hauptaufgaben der Fachpersonen gehört die administrative Leitung, die Koordination der Mitarbeiter, die Kommunikation mit internen und externen Personen und die Betreuung der Bewohner. Im Bereich des Personalmanagements ist der Heimleiter für die Rekrutierung, Einarbeitung, Schulung und Supervision des Pflege- und Verwaltungspersonals zuständig. Er erstellt Dienstpläne und sorgt für ein gutes Arbeitsklima.
Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Qualitätssicherung. Der Heimleiter sorgt dafür, dass die Pflege- und Betreuungsleistungen den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen und kontinuierlich verbessert werden. Zudem stellt die Führungskraft sicher, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner berücksichtigt und erfüllt werden. Die strategische und finanzielle Planung runden das Tätigkeitsgebiet ab.
Wie läuft die Höhere Fachprüfung zum Heimleiter ab?
Um Heimleiter zu werden ist das Ablegen einer Höheren Fachprüfung (HFP) nötig, welche von Höheren Fachschulen und Fachhochschulen angeboten werden. Anbieter sind beispielsweise ARTISET in Luzern, das Bildungszentrum Kinderbetreuung in Zürich oder Careum Weiterbildung in Aarau. Die HFP wird berufsbegleitend abgelegt. Dabei müssen in der Vorbereitungszeit je nach Vorbildung fünf oder zehn Module durchlaufen werden. Dementsprechend variiert die Dauer der HFP zwischen einem und drei Jahren.
Voraussetzungen für das Ablegen der Höheren Fachprüfung
Um zur Höheren Fachprüfung als Heimleiter zugelassen zu werden, müssen Interessenten entweder einen Fachausweis als Teamleiter besitzen oder einen Tertiärabschluss mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung in sozialen oder sozialmedizinischen Organisationen vorweisen. Auch ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) im sozial(medizinischen) Bereich kann als ausreichender Abschluss anerkannt werden. Allerdings muss dann eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung im entsprechenden Bereich vorliegen.
Dauer und Aufbau der Höheren Fachprüfung
Die Höhere Fachprüfung besteht aus mehreren Teilen. Sie prüft theoretisches Wissen in den Bereichen Management, Betriebswirtschaft, Recht und zu spezifischen Themen des sozialen und sozialmedizinischen Bereichs gleichermassen wie praktische Fähigkeiten in konkreten Führungssituationen. Sie gliedert sich in folgende Module:
- Modul 1: Selbstführung
- Modul 2: Mitarbeiterführung
- Modul 3: Teamorganisation
- Modul 4: Zielsetzung
- Modul 5: Qualitätssicherung
- Modul 6: Leadership
- Modul 7: Personalwesen, Marketing, Kommunikation
- Modul 8: Organisation, Qualitätsmanagement
- Modul 9: Finanzen, Infrastruktur
- Modul 10: Strategiemitgestaltung
Die Module 1 bis 5 entsprechen dabei dem Aufbau der Berufsprüfung (BP) zum Teamleiter in sozialen und sozialmedizinischen Organisationen. Entsprechend müssen Personen, die bereits über den Eidgenössischen Fachausweis als Teamleiter verfügen, nur die Module 6 bis 10 absolvieren. Die Module werden bei ARTISET Luzern an 21 Kurstagen in Präsenz vermittelt. Bei Careum Weiterbildung in Aargau werden 48 Präsenz-Kurstage angesetzt.
Inhalte der Höheren Fachprüfung als Heimleiter
Die Höhere Fachprüfung gliedert sich nach der Prüfungsordnung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation in folgende inhaltliche Teilbereiche:
Prüfungsteil Schriftlich Mündlich 1. Diplomprojekt vorher abzugeben 0 min 2. Fallstudie mit Fachgespräch 0 min 110 min (bei Dreiergruppe) bzw. 95 min (bei Zweiergruppe) 3. Simulierte Führungssituation mit Fachgespräch 0 min 90 min Total 0 min 200 bzw. 185 min
Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung tragen die Kandidaten den Titel “Diplomierter Leiter von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen”.
Was verdient man in der Vorbereitungszeit zur Höheren Fachprüfung?
Während der Vorbereitungszeit zur Höheren Fachprüfung bezieht man den Lohn aus der aktuellen Tätigkeit. Für die HFP selbst wird kein Lohn gezahlt. Die Kosten für die Vorbereitungskurse liegen an der ARTISET Luzern bei 9’360 Schweizer Franken. Bei Careum kostet der Kurs 18’800 Franken.
Passt die Höhere Fachprüfung als Heimleiter zu mir?
Die Höhere Fachprüfung als Heimleiter passt zu Menschen, die Führungsqualitäten, Empathie und eine gute Kommunikationsfähigkeit besitzen. Aber auch eine gute Organisations-, Problemlösungs- und Teamfähigkeit, sowie Stressresistenz, Flexibilität und Verhandlungsgeschick sind in diesem Beruf gefragt.
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Wie sieht der Berufsalltag als Heimleiter aus?
Der Berufsalltag eines Heimleiters in der Schweiz ist sehr vielfältig und anspruchsvoll, da er sowohl administrative Aufgaben, als auch direkte Interaktionen mit Bewohnern und Mitarbeitern umfasst. Der Heimleiter ist dabei die kommunikative Schnittstelle zwischen Geschäftsführung, Personal und Bewohnern.
Aufgaben als Heimleiter
Ein Heimleiter hat eine Vielzahl von Aufgaben, die sicherstellen, dass der Betrieb der Einrichtung reibungslos verläuft und die Bewohner bestmöglich versorgt werden. Zu den zentralen Aufgaben gehören die administrative Leitung, Personalmanagement, Qualitätssicherung, Bewohnerbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Strategische Planung, sowie Finanz- und Einrichtungsmanagement.
Wo kann man als Heimleiter arbeiten?
Heimleiter können in verschiedenen Einrichtungen arbeiten. Potentielle Arbeitgeber können Alters- und Pflegeheime, Behindertenheime, Rehabilitationszentren, Kinder- und Jugendheime, Suchttherapiezentren, Hospize, Sozialtherapeutische Einrichtungen, Tages- und Nachtkliniken oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen sein.
Arbeitszeiten als Heimleiter
Die Arbeitszeiten eines Heimleiters entsprechen meist den üblichen Bürozeiten in anderen Branchen. Die Tätigkeit beschränkt sich also in der Regel auf die Arbeit an Werktagen. Überstunden am Abend oder gegebenenfalls bei Veranstaltungen an Wochenenden und Feiertagen sind allerdings nicht ausgeschlossen.
Was verdient man als Heimleiter?
Der Lohn eines Heimleiters in der Schweiz beträgt zum Berufseinstieg im Mittel 4’166 Schweizer Franken im Monat und steigt im weiteren Berufsleben auf durchschnittlich 10’000 Franken monatlich. Das entspricht pro Jahr etwa 50’000 Franken zum Berufseinstieg und 120’000 Franken im weiteren Verlauf.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Heimleiter?
Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft ist die Berufsperspektive von Heimleitern sehr gut. Denn die Nachfrage nach den Fachpersonen wird weiter steigen.
Weiterbildung und Fortbildung
Heimleiter stehen bereits recht weit oben auf der Karriereleiter. Dennoch können sie ihre berufliche Laufbahn in verschiedene Richtungen weiterentwickeln. Die beliebtesten Aufstiegsmöglichkeiten sind eine Position als Geschäftsführer einer ganzen Pflegeeinrichtung, zum Beispiel als Pflegedienstleiter. Auch eine Position als überregionale oder sogar nationale Leitung eines Pflegekonzerns mit mehreren Standorten ist eine denkbare berufliche Weiterentwicklung. Ebenso ist eine Tätigkeit als Dozent an Fachhochschulen bzw. als Berater oder Ausbilder für Pflegeeinrichtungen denkbar.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Leitung von Pflegeeinrichtungen gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Heimleiter, Jobs als Pflegedienstleitung und Jobs als Stationsleitung Pflege.