Als Physiklaborant wendet man physikalische Methoden an, um Experimente und Versuche durchzuführen. So helfen die Fachkräfte nach einer vierjährigen Ausbildung dabei, wissenschaftlich relevante Kenntnisse zu gewinnen und die Entwicklung neuer Technologien voranzutreiben. Alles zum Berufsbild, den Voraussetzungen, Aufgaben und Perspektiven von Physiklaboranten erläutert dieser Artikel.
Was macht man als Physiklaborant?
Ein Physiklaborant ist verantwortlich für die Planung und Durchführung von Experimenten, sowie den Bau von verschiedenen Prototypen. Dabei prüfen und messen die Fachkräfte anhand physikalischer Methoden Eigenschaften unterschiedlicher Werkstoffe und Systeme. Bei der Arbeit als Physiklaborant kommt es vielfach auf Genauigkeit an, da Daten hinsichtlich spezifischer Faktoren untersucht, ausgewertet und verarbeitet werden müssen.
Wie läuft die Ausbildung zum Physiklaboranten ab?
Die duale Lehre zum Physiklaboranten dauert in der Regel vier Jahre. Die schulischen Bausteine werden an Berufsfachschulen abwechselnd mit praktischer Arbeitserfahrung im Lehrbetrieb vermittelt. Die Schwerpunkte der Lehre liegen in Bereichen wie Elektrotechnik, Analytik, Thermometrie, Mikroskopie und verschiedenen technischen Grundlagen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Der Schwerpunkt der Lehre zum Physiklaboranten liegt auf den Naturwissenschaften, vor allem auf der Physik, sowie im technischen Bereich. Ausgeprägte Kenntnisse und Erfolg in entsprechenden Schulfächern bilden also eine Voraussetzung für die Lehre. Auch gute Kenntnisse in Englisch und Deutsch sind sowohl für die Lehre, als auch im späteren Beruf essenziell. Zudem müssen angehende Lehrlinge mindestens über einen obligatorischen Schulabschluss verfügen. Teilweise kann auch die Fach- oder allgemeine Hochschulreife als Voraussetzung für die Arbeit in speziellen Betrieben gesehen werden.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Lehre zum Physiklaboranten umfasst vier Jahre, wobei sich schulische und praktische Blöcke immer abwechseln. In der Regel verbringen Lehrlinge dabei 3,5 Tage in der Woche im Lehrbetrieb und einen bis zwei Tage in der Berufsfachschule. Die Anzahl der Lehrstunden variiert je nach Lehrjahr. Der allgemeingültige Lehrplan gestaltet sich wie folgt:
Modul | 1. Lehrjahr | 2. Lehrjahr | 3. Lehrjahr | 4. Lehrjahr |
Berufskundlicher Unterricht | 520 | 520 | 200 | 200 |
Messtechnik & Methoden | 360 | 240 | - | - |
Werkstoffbearbeitung & Untersuchung | 120 | 160 | - | - |
Einsatz der Schwerpunkttechnologien | - | 80 | 200 | 200 |
Fachenglisch | 40 | 40 | - | - |
Allgemeinbildender Unterricht | 120 | 120 | 120 | 120 |
Sport | 80 | 80 | 40 | 40 |
Zusätzlich erfolgen überbetriebliche Kurse, welche die Lehre um wichtige Kernkompetenzen ergänzen. Insgesamt umfassen die Kurse 33 Tage zu jeweils acht Stunden. Die Inhalte und Dauer gliedern sich wie folgt:
Lehrjahr | Leistungsziele | Dauer |
1. Lehrjahr | Physikalische Größen messen | 9 Tage |
1. Lehrjahr | Eigenschaften von Werkstoffen | 9 Tage |
2. Lehrjahr | Elektrische Messungen: Versuchs- & Messaufbauten | 9 Tage |
2. Lehrjahr | Bauteile verbinden & mechanische Eigenschaften untersuchen | 6 Tage |
Inhalte der Ausbildung zum Physiklaboranten
Ebenso wie der konkrete Lehrplan werden auch die Module und deren Inhalte von der Schweizer Eidgenossenschaft festgelegt. Dabei müssen die Schulen sicherstellen, dass wichtige Qualifikationen und Fertigkeiten für den Beruf des Physiklaboranten abgedeckt werden. Folgende Handlungskompetenzen werden in der Ausbildung vermittelt:
Handlungskompetenzbereiche | Berufliche Handlungskompetenzen |
Einsatz der Messtechniken & Methoden |
|
Bearbeitung & Untersuchung von Werkstoffen |
|
Einsatz der Schwerpunkt-Technologien |
|
Sicherheit & Schutz |
|
Fachenglisch |
|
Die Abschlussprüfung gliedert sich in vier Teile, die schriftlich bzw. mündlich abzulegen sind. Hierbei werden die praktische Arbeit, die Berufskenntnisse und die Allgemeinbildung geprüft.
Was verdient man in der Ausbildung?
Wie viel man in der Lehre zum Physiklaborant verdient, ist abhängig vom Betrieb und Lehrjahr. Der Berufsverband empfiehlt folgende Bezahlung:
Lehrjahr | Monatslohn |
1. Lehrjahr | 500 - 800 CHF |
2. Lehrjahr | 680 - 980 CHF |
3. Lehrjahr | 950 - 1'500 CHF |
4. Lehrjahr | 1'200 - 1'780 CHF |
Passt die Ausbildung als Physiklaborant zu mir?
Die Lehre zum Physiklaboranten eignet sich vorrangig für die Menschen, welche eine hohe Affinität zu den Naturwissenschaften, vor allem Physik, Mathematik und Technik haben. Wichtig ist hierbei ein hohes Interesse an theoretischen Grundlagen und der Umsetzung praktischer Aufgaben. Neben dem wissenschaftlich-technischem Verständnis und der Fähigkeit zum logischen Denken, sollten Lehrlinge über eine genaue Arbeitsweise, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Geduld und Teamfähigkeit verfügen.
Laborant/in Stellenangebote
Wie sieht der Berufsalltag als Physiklaborant aus?
Physiklaboranten sind dafür zuständig, physikalische Versuche und Experimente zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Dabei reicht die Tätigkeit von der Materialkalkulierung, über das sorgfältige Protokollieren, bis hin zur Deutung der Messergebnisse. Die Fachkräfte arbeiten dabei oft im Auftrag von Wissenschaftlern und müssen somit auch die Teamarbeit entsprechend koordinieren.
Aufgaben als Physiklaborant
Als Physiklaborant führt man mithilfe spezieller Messgeräte Versuche durch, um physikalische Grössen wie Temperatur oder Druck, sowie Eigenschaften verschiedener Werkstoffe zu ermitteln. Darüber hinaus gehört die sorgfältige Planung und Vorbereitung der Experimente zum Aufgaben-Repertoire. Wichtig sind zudem die ausführliche Dokumentation und die Ergebnisscherung der Versuche im Labor. Anschliessend werten die Fachkräfte die Ergebnisse aus, führen Berechnungen durch und ziehen Schlüsse für wissenschaftliche Entwicklungen daraus.
Wo kann man als Physiklaborant arbeiten?
Der häufigste Einsatzort für Physiklaboranten besteht im Labor. Die Fachkräfte können in Industrie- oder Forschungsbetrieben, sowie Instituten arbeiten. Die Arbeitsbereiche reichen von der Entwicklung und Produktion, über die Werkstoff- und Qualitätsprüfung, sowie Qualitätssicherung, bis hin zu Service und Montage.
Arbeitszeiten als Physiklaborant
Die Arbeitszeiten als Physiklaborant hängen vom jeweiligen Einsatzort und dem Aufgabenfeld ab. Meist gibt es in der Industrie und in Forschungsbetrieben geregelte Arbeitszeiten, die aber, je nach Projekt und Umfang, auch mal ausgeweitet werden können. Hier kann unter Umständen die Arbeit an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht notwendig werden. Im Bereich Service und Montage können Fachkräfte auch mal mehrere Tage am Stück unterwegs sein.
Was verdient man als Physiklaborant?
Auch der Lohn eines Physiklaboranten ist abhängig von der jeweiligen Einrichtung, den Arbeitszeiten und dem Verantwortungsbereich. Nach der Lehre verdienen Berufsanfänger im Schnitt 67’040 Franken im Jahr, bzw. rund 5’160 Franken monatlich. Der durchschnittliche Verdienst liegt in der Schweiz bei 70’980 Franken jährlich, bzw. rund 5’460 Franken im Monat.
Laborant/in Stellenangebote
Welche Berufsperspektiven hat man als Physiklaborant?
Die Lehre als Physiklaborant umfasst eine Vielzahl an unterschiedlichen Fachbereichen, wodurch eine Basis für die Tätigkeit in verschiedenen Berufsfeldern, wie der Informatik oder Elektrotechnik entsteht. Wichtig für gute berufliche Chancen ist eine ständige Weiterbildung.
Weiterbildung und Fortbildung
Physiklaboranten bieten sich viele Möglichkeiten, sich an Instituten und Bildungseinrichtungen fortzubilden. Dafür eignen sich etwa Fach- oder Fachhochschulen mit Studiengängen wie Elektrotechnik, Systemtechnik, Technisches Projektmanagement und Mechatronik. Ebenso können Physiklaboranten im Anschluss an die Lehre ihre Berufsprüfung ablegen, etwa im Bereich der naturwissenschaftlichen Labortechnik. Eine Höhere Fachprüfung ermöglicht darüber hinaus die Arbeit als Labor- oder Abteilungsleiter. Auch eine Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich ist möglich.
Passende Jobs
Passende Jobs im wissenschaftlichen Bereich finden sich bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Laborant, Jobs als Chemie- und Pharmatechnologe und Jobs als Clinical Research Associate.