Transportsanitäter spielen eine bedeutende Rolle im Gesundheitswesen. Die Fachkräfte arbeiten eng mit Rettungssanitätern und Notärzten zusammen und gewährleisten eine optimale Versorgung und Überwachung der Patienten während des Transports. Doch wie lange dauert die Ausbildung zum Transportsanitäter und wie sieht das spätere Berufsleben aus?
Was macht ein Transportsanitäter?
Transportsanitäter sind für den sicheren Transport von Patienten in Notfallsituationen verantwortlich. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Patienten von einem Ort zum anderen zu befördern, sei es von einem Unfallort zu einem Krankenhaus, von einem Krankenhaus zu einem anderen oder von zu Hause zu einer medizinischen Einrichtung. Die Fachkräfte arbeiten in der Regel eng mit anderen Rettungskräften wie Rettungssanitätern, Notfallsanitätern oder Notärzten zusammen.
Transportsanitäter stabilisieren den Zustand der Patienten vor dem Transport und sorgen während der Fahrt für eine angemessene Lagerung und Sicherung der Patienten, um mögliche weitere Verletzungen zu vermeiden. Sie müssen aber auch in der Lage sein, medizinische Geräte und Ausrüstung zu bedienen, wie zum Beispiel Beatmungsgeräte, Defibrillatoren oder Infusionspumpen.
Wie läuft die Ausbildung zum Transportsanitäter ab?
Bei der Ausbildung zum Transportsanitäter handelt es sich um einen Bildungsgang, bei dem eine Berufsprüfung (BP) abgelegt wird. Der strukturierte Lehrgang entspricht dem ersten Ausbildungsjahr der Ausbildung zum Rettungssanitäter HF. Zunächst muss eine einjährige Ausbildung durchlaufen werden, welche berufsbegleitend erfolgt. Neben theoretischem Unterricht werden auch Praxiseinheiten durchgeführt.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um Transportsanitäter zu werden, wird meist ein Abschluss auf Sekundarstufe-II oder eine gleichwertige Qualifikation erwartet, sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen. Mindestens ein Jahr muss eine Tätigkeit im Rettungsdienst erfolgt sein. Diese darf auch maximal ein Jahr zurückliegen. Ebenso ist eine Berechtigung zum Führen von Ambulanzfahrzeugen obligatorisch. Das Mindestalter liegt zwischen 18 und 25 Jahren.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung zum Transportsanitäter, bevor die Berufsprüfung abgelegt werden kann, beträgt rund 12 Monaten und beinhaltet 1’800 Stunden. Sie findet berufsbegleitend statt und umfasst neben theoretischem Unterricht auch die praktische Arbeit beim Rettungsdienst. Wurde der Fachausweis als Transportsanitäter erfolgreich erworben, kann die Ausbildung zum Rettungssanitäter HF auf rund 2 Jahre verkürzt werden.
In der Schweiz bieten verschiedene Bildungsinstitutionen die Ausbildungen zum Transportsanitäter an. Dies sind zum Beispiel das Emergency Schulungszentrum AG in Zofingen, die Höhere Fachschule für Rettungsberufe, Schutz und Rettung in Zürich, das Zentrum für medizinische Bildung in Bern oder das Schweizer Institut für Rettungsmedizin Sirmed in Nottwil.
Inhalte der Ausbildung
Zu den Ausbildungsinhalten zählt neben der Organisation, Leitung und Dokumentation von Einsätzen vor allem die Situationsbeurteilung und das Einleiten von organisatorischen und operationellen Massnahmen. Aber auch Massnahmen zur Rettung und präklinischen Versorgung, sowie die Bereitstellung von Infrastruktur, Technik und Logistik werden thematisiert.
Die Berufsprüfung setzt sich aus einer schriftlichen und zwei praktischen Prüfungen zusammen. Während die schriftliche Prüfung eine Dauer von rund drei Stunden umfasst und sich in der Regel aus Multiple Choice Fragen zusammensetzt, müssen die angehenden Transportsanitäter im Rahmen der Fallsimulation eine assistierende Rolle einnehmen und ihre praktischen Kenntnisse rund anderthalb Stunden unter Beweis stellen.
Der zweite Teil der praktischen Prüfung umfasst erneut anderthalb Stunden und lässt die angehenden Fachkräfte während der Fallsimulation in die Rolle des Teamleiters schlüpfen. Mit erfolgreich abgeschlossener Berufsprüfung ist man berechtigt, den Titel Transportsanitäters mit eidgenössischem Fachausweis zu tragen.
Passt die Ausbildung als Transportsanitäter zu mir?
Angehende Transportsanitäter sollten physisch und psychisch in der Lage sein, den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Ein ärztliches Attest oder eine medizinische Untersuchung kann erforderlich sein. Zudem sollten die Fachkräfte über gute Sprachkenntnisse verfügen, da die Kommunikation mit Patienten, anderen Rettungskräften und dem medizinischen Personal reibungslos funktionieren muss.
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Transportsanitäter – Lohn in der Ausbildung
Da die Ausbildung zum Transportsanitäter in der Regel berufsbegleitend erfolgt, vereinbart der anstellende Rettungsdienst die Ausbildungsvergütung meist direkt mit den Lehrlingen. Die Schulkosten für die einjährige Ausbildung belaufen sich je nach Einrichtung auf rund 18’800 Schweizer Franken jährlich. Zusätzlich fallen einmalige Prüfungsgebühren in Höhe von 1’600 Franken an. Seit dem 1. Januar 2018 werden die Kurskosten teilweise vom Bund übernommen. Hierbei werden 50 Prozent des Kursgeldes (höchstens 9’500 Franken) sowie 4’000 Franken aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet.
Transportsanitäter – Lohn im weiteren Berufsleben
Der Lohn von Transportsanitätern liegt zum Berufseinstieg bei durchschnittlich 57’600 Schweizer Franken per anno. Mit steigender Berufserfahrung steigt es im Mittel auf rund 76’000 Franken jährlich.
Wie sieht der Berufsalltag als Transportsanitäter aus?
Transportsanitäter sind bei Rettungsdiensten, in Krankenhäusern, Krankentransportunternehmen, bei der Luftrettung oder in medizinischen Einrichtungen tätig und kümmern sich um die optimale Versorgung und Überwachung von Patienten während des Transports.
Aufgaben als Transportsanitäter
Transportsanitäter ergreifen Massnahmen, um den Zustand der Patienten während des Transports stets stabil zu halten und eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. Sie sind geschult, Patienten sicher zu bewegen und zu transportieren, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Rettungsfahrzeuge. Dabei stellen sie sicher, dass die Patienten keine weiteren Verletzungen erleiden.
Ein weiterer zentraler Bestandteil sind die Dokumentation und Überwachung. Die Fachkräfte halten während des Transports genaue Aufzeichnungen über den Zustand der Patienten, die durchgeführten Massnahmen und andere relevante Informationen. Dazu gehört das Aufzeichnen von Vitalwerten, oder auch der verabreichten Medikation. Diese Informationen sind vor allem für die Weitergabe an das medizinische Fachpersonal bedeutend.
Arbeitszeiten als Transportsanitäter
Transportsanitäter arbeiten oft in Schichtsystemen, da der Rettungsdienst rund um die Uhr einsatzbereit sein muss. Dies bedeutet, dass sie in Tag-, Nacht- und Wochenendschichten arbeiten können. Zudem können auch Bereitschaftsdienste anfallen. Dies erfordert ein hohes Mass an Flexibilität und die Bereitschaft, bei Bedarf schnell einsatzbereit zu sein. Die Dauer der einzelnen Einsätze kann zudem variieren.
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Welche Berufsperspektive hat man als Transportsanitäter?
Die beruflichen Aussichten für Transportsanitäter sind gut, da eine hohe Nachfrage nach Rettungskräften allgemein besteht. Dies beruht nicht zuletzt auch auf der demografische Entwicklung unserer Gesellschaft und der anteiligen Zunahme älterer Menschen. Dadurch sind steigende Zahlen von Rettungsdiensteinsätzen erwartbar.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Transportsanitäter
Transportsanitäter in der Schweiz haben verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse weiter auszubauen. So baut die Weiterbildung zum Rettungssanitäter auf der Ausbildung zum Transportsanitäter auf und erweitert das Fachwissen und die Fähigkeiten in der Notfallmedizin. Rettungssanitäter sind befugt, erweiterte medizinische Massnahmen, wie die Gabe von Medikamenten oder die Durchführung bestimmter invasiver Verfahren durchzuführen. Zudem verkürzt sich die Ausbildung zum Rettungssanitäter mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Transportsanitäter auf rund zwei Jahre.
Mit entsprechender Vorbildung ist zudem ein Studiengang in verwandten Fachbereichen, wie beispielsweise Bachelor of Science (FH) in Pflege denkbar. Zudem ist eine Spezialisierung beim Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe der DEZA denkbar. Die Fachpersonen können mit entsprechender Spezialisierung bei Sanitätsnotrufzentralen oder als Ausbilder tätig werden.
Passende Jobs
Passende Jobs im Rettungsdienst findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Transportsanitäter, Jobs als Rettungssanitäter und Jobs als Notfallsanitäter.