Der Beruf der Dentalhygienikerin bietet eine erfüllende Aufgabe im Dienste der Zahngesundheit. Hier hat man die Möglichkeit, aktiv zur Gesundheitsförderung beizutragen und das Lächeln der Patienten zu verschönern. Für Menschen mit einem Interesse an Zahnheilkunde, einem ausgeprägten Sinn für Genauigkeit und Empathie bietet der Beruf dabei beste Voraussetzungen.
Dieser Beitrag liefert einen Überblick über die Ausbildung zur Dentalhygienikerin, den Berufsalltag und Karrierechancen.
Was macht man als Dentalhygienikerin?
Die Dentalhygienikerin ist eine Fachkraft im Bereich der Zahnmedizin, die sich auf die Prävention von Zahnkrankheiten und die Förderung der Mundgesundheit spezialisiert hat. Zu ihren Haupttätigkeiten gehören die gründliche Reinigung und Pflege der Zähne, des Zahnfleischs und der Mundhöhle von Patienten. Dabei entfernt sie Zahnbeläge und Zahnstein, führt professionelle Zahnreinigungen durch und klärt über die richtige Mundhygiene auf.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit besteht in der Erkennung von Zahn- und Mundkrankheiten, wie Karies oder Parodontitis, sowie in der Durchführung von präventiven Massnahmen. Teil des Berufsalltags können zudem Röntgenuntersuchungen sowie das Polieren von Füllungen, die Anwendung von Fluoridierungsmethoden oder auch Bleachings sein.
Dentalhygienikerinnen arbeiten dabei eng mit Zahnärzten zusammen und unterstützen diese bei der Diagnose und Behandlung. Sie erstellen zahnmedizinische Anamnesen, dokumentieren die Behandlungsverläufe und beraten über individuelle und korrekte Mundpflegetechniken und die Bedeutung einer gesunden Ernährung für die Zahngesundheit. Durch ihre Arbeit tragen sie somit massgeblich dazu bei, das strahlende Lächeln und die gesunden Zähne der Patienten zu erhalten.
Im Vergleich zu Dentalassistentinnen ist die Dentalhygienikerin eine eigenständige Spezialistin für Mundhygiene und Prävention.
Wie läuft die Ausbildung zur Dentalhygienikerin ab?
Die Ausbildung zur Dentalhygienikerin erfolgt in der Regel an Höheren Fachschulen (HF). Angeboten wird diese schweizweit von insgesamt vier Anbietern in Zürich, Bern und Genf. Im Fokus stehen hierbei vor allem die Vermittlung von Kenntnissen über Mundgesundheit, präventive Massnahmen und modernen Techniken zur Zahnreinigung.
Neben theoretischen Einheiten beinhaltet die Ausbildung auch praktische Elemente, die die Anwendung des erlernten Wissens ermöglichen und auf die spätere Berufspraxis vorbereiten. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventinnen das Diplom als “Dentalhygienikerin HF”.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Der Zugang zur Ausbildung zur Dentalhygienikerin setzt einen Abschluss der Sekundarstufe II, der Fachschule, eine Matura oder eine äquivalente Qualifikation voraus. Darüber hinaus ist eine erfolgreich abgeschlossene Eignungsabklärung erforderlich.
Eignungsabklärung
Die Eignungsabklärung dient dazu, sicherzustellen, dass die Bewerber über das erforderliche Potenzial verfügen, um Wissen und Kompetenzen zu erlangen. Die Durchführung dieser Überprüfung obliegt den Bildungsanbietern. Während des Tests werden sowohl die Selbst- als auch die Sozialkompetenzen der Kandidaten untersucht. Zudem erfolgt eine Bewertung der manuellen Geschicklichkeit, die für die spätere Tätigkeit von Bedeutung ist.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zur Dentalhygienikerin erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren und umfasst 5’400 Lernstunden. Aufgeteilt werden diese wie folgt:
Bildungsbestandteil | Lernstunden |
Lernbereich Schule (inkl. Lernkontrollen, Qualifikationsverfahren - mündlicher, schriftlicher und/oder klinischer Teil) | ca. 3'860 h |
Lernbereich Praxis (inkl. Qualifikationsverfahren) | ca. 1'540 h |
Lernstunden insgesamt | 5'400 |
Die schulische Bildung umfasst hierbei circa 70 Prozent und beinhaltet die theoretische, vorklinische und klinische Ausbildung. Das Abschlusspraktikum als praktisches Element muss mindestens 25 Prozent umfassen.
Inhalte der Ausbildung zur Dentalhygienikerin
In der Ausbildung werden Inhalte aus verschiedenen Bereichen vermittelt. Diese zielen darauf ab, alle notwendigen Kompetenzen für die Berufsausübung zu erlangen. Mögliche Ausbildungsinhalte sind unter anderem:
- Medizinische Anamnese
- Befunderhebung
- Patientenbetreuung
- Grundlagenfächer, wie zum Beispiel Mikrobiologie, Dermatologie und Ernährungslehre
- Zahnmedizinische Bestandteile, zum Beispiel Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Morphologie
Die vorklinische und klinische Ausbildung behandelt beispielsweise am Prophylaxe Zentrum Zürich Aspekte wie Ergonomie, Röntgendiagnostik und die Behandlung von Patienten.
Das Abschlusspraktikum setzt das erlernte theoretische und praktische Können in der realen Praxis um. Ziel dieses Praktikums ist es, dass die Absolventen in der Lage sind, den Berufsalltag einer Dentalhygienikerin eigenständig zu bewältigen.
Was verdient man während der Ausbildung?
Während der Ausbildung erhalten die angehenden Dentalhygienikerin eine Vergütung. Diese variiert jedoch je nach gewählter Höheren Fachschule. Während an manchen HF nur während des Praktikums im dritten Lehrjahr eine Entlohnung gezahlt wird, erhalten Lernende am medi über alle drei Ausbildungsjahre verteilt einen Lohn (inklusive 13. Monatslohn).
Auszubildende mit ausschliesslicher Bezahlung im dritten Lehrjahr erhalten je nach HF einen Betrag zwischen 900 und circa 3’000 Schweizer Franken (abhängig vom Alter) rechnen können, sieht der Lohn am medi wie folgt aus:
Lohnempfehlungen
Neben Lohnempfehlungen und -angaben der Höheren Fachschulen geben zum Teil auch Organisationen der Arbeitswelt Lohnempfehlung für angehende Dentalhygienikerinnen ab. Dies trifft zum Beispiel auf die OdA Gesundheit Zürich zu.
Daneben entstehen üblicherweise auch Kosten für die Ausbildung an der HF. Diese betragen mehrere Tausend Schweizer Franken und beinhalten unter anderem Semestergebühren und Ausgaben für Materialien.
Passt die Ausbildung zur Dentalhygienikerin zu mir?
Wer Interesse an der Ausbildung hat, sollte idealerweise unter anderem folgende Eigenschaften mitbringen:
- Zahnmedizinisches Interesse
- Manuelles Geschick und praktisches Verständnis
- Kommunikationsfähigkeit und Freude am Kontakt mit Menschen
- Einfühlungsvermögen
- Verantwortungsbewusstsein
- Konzentrations- und Problemlösungsfähigkeit
- Physische und psychische Belastbarkeit
- Gute Beobachtungsgabe
- Selbstständige Arbeitsweise
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Wie sieht der Berufsalltag als Dentalhygienikerin aus?
Im Arbeitsalltag einer Dentalhygienikerin fallen diverse Aufgaben an, die dazu beitragen, die Mundgesundheit der Patienten zu verbessern und Zahnkrankheiten vorzubeugen. Durch den engen Patientenkontakt ist die Tätigkeit verantwortungsvoll, aber auch abwechslungsreich.
Wo kann man als Dentalhygienikerin arbeiten?
Dentalhygienikerinnen können ihrem Beruf in verschiedenen Einrichtungen nachgehen. Neben Zahnarztpraxen kommen hierzu zahnmedizinische Abteilungen in Kliniken und Spitälern, Universitäts- und Schulzahnkliniken, sowie Heime infrage.
Weitere Möglichkeiten sind Gesundheitszentren, Ausbildungsstätten oder auch öffentliche Dienste sowie die Industrie. Für die Fachkräfte ist es zudem möglich, sich selbstständig zu machen und eine eigene Praxis zu eröffnen.
Arbeitszeiten als Dentalhygienikerin
Die Arbeitszeiten sind in der Regel regulär von Montag bis Freitag während der jeweiligen Praxisöffnungszeiten. Auch Teilzeitbeschäftigung ist möglich, insbesondere in Zahnarztpraxen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Was verdient man als Dentalhygienikerin?
Der Lohn einer Dentalhygienikerin variiert im Laufe des Berufslebens und wird von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel Berufserfahrung, Weiterbildungen und Verantwortungsbereich, beeinflusst. Laut Salärrichtlinien der Schweizer Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) kann man zum Berufseinstieg mit mindestens 5’100 Franken rechnen. Mit zunehmender Erfahrung lässt sich der Verdienst sogar auf über 7’000 Schweizer Franken steigern.
Dentalhygieniker/in Stellenangebote
Welche Berufsperspektiven hat man als Dentalhygienikerin?
Je nach persönlichem Interesse können Dentalhygienikerinnen Schwerpunkte in der eigenen Karriere setzen. Aufgrund neuer Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung gehören zum Berufsbild auch wiederkehrender Wissenserwerb und stetiges Lernen.
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Dentalhygiene ist insgesamt stabil, da der präventiven Zahnmedizin unter anderem angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft und dem möglichst langen Erhalt gesunder eigener Zähne eine wichtige Rolle zukommt.
Weiterbildung und Fortbildung
Dentalhygienikerinnen können sich im Rahmen der Weiterbildung auf bestimmten Fachrichtungen und Fachthemen spezialisieren. Auch Berufsverbände, Universitäten und weitere berufsspezifische Einrichtungen bietet üblicherweise Kurse zur Weiterbildung an. Des Weiteren besteht die Option über die Nachdiplomstufe das eigene Wissen zu vertiefen.
Aufgrund der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens in diesem Berufsfeld, ist auch das Wahrnehmen entsprechender Angebote zur Aktualisierung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten wichtig. Fortbildungen können sich beispielsweise mit neuen Behandlungstechniken oder technischen Innovationen beschäftigen.
Passende Jobs als Dentalhygienikerin
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