Inhaltsverzeichnis
Die Nachtwache in der Pflege findet regelmässig auch ausserhalb des klassischen Schichtbetriebes eines Spitals statt. Diese kommt so zum Beispiel zum Einsatz, wenn Patienten/-innen in der Nacht Gefahr laufen, sich selbst oder andere Personen zu gefährden. Was dabei der Unterschied zwischen der Nachtbereitschaft und der Nachtwache in der Pflege ist, sowie weitere wichtige Informationen zum Thema, liefert der folgende Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Nachtwache in der Pflege – Was ist das?
Eine Nachtwache kann einerseits eine Eins-zu-Eins-Wache am Patientenbett sein, oder aber auch mehrere Patienten/-innen einer Station gleichzeitig betreuen. Während einer Nachtwache werden dabei in der Regel Patienten/-innen betreut, die sich selbst oder andere in Gefahr bringen könnten und aufgrund dessen eine intensivere Betreuung benötigen.
Die Nachtwache nimmt hierbei in der Regel keine pflegerischen Aufgaben wahr und findet ausserhalb des regulären Dienstplansystems statt. Je nach Einsatzort und abhängig von den Gepflogenheiten auf der Station, beginnt diese dabei im Gegensatz zur Spätschicht oft schon früher am Abend und dauert bis zum Morgen, wodurch die Nachtwache entsprechend die klassischen Schlafzeiten umfasst.
Unterschied zwischen Nachtwache und Nachtbereitschaft
Während eine Nachtbereitschaft auch Pausen im Bereitschaftszimmer oder zu Hause wahrnimmt, in denen auch geschlafen werden kann, sitzt die Nachtwache hingegen immer wach im Bereich der zu betreuenden Personen. In den meisten Fällen befindet sich diese dabei nah an den Patienten/-innen und verbringt die Nacht im selben Zimmer.
Einrichtungen
Nachtwachen werden in verschiedensten medizinischen Bereichen eingesetzt. Gängig sind diese beispielsweise im psychiatrischen oder geriatrischen Bereich, um Patienten/-innen zum Beispiel am unbefugten Verlassen von Gebäuden oder dem Aufsuchen fremder Patientenzimmer zu hindern.
Auch stark traumatisierte Patienten/-innen, die beispielsweise Gefahr laufen sich Zugänge oder Drainagen selbst gewaltsam zu entfernen, werden häufig von einer Nachtwache betreut, um diese vor Selbstverletzung oder medizinischen Notfällen zu schützen.
Einige Institutionen vermitteln auch Nachtwachen in der Pflege, die auf betreuungsbedürftige Personen in der Häuslichkeit ein Auge haben. Dazu zählt beispielsweise die Spitex. Hier kann zwischen verschiedenen Einsatzformen gewählt werden. Die Spitex bietet hierbei sowohl echte Nachtwachen als auch Nachtbegleitungen an, sodass alle Bedarfsfälle abgedeckt werden können. Darüber hinaus gibt es weitere Angebote die zum Beispiel auch Nachtwachen in einem Alters- oder Pflegeheim anbieten.
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Besonderheiten
Aufgrund der Arbeitszeit während der Nachtwache in der Pflege ergeben sich für die Nachtwächter/innen verschiedene Besonderheiten und Auswirkungen. Regelmässige Nachtarbeit kann sich hierbei beispielsweise negativ auf die Gesundheit auswirken. Im Vergleich zum klassischen Schichtsystem in der Pflege, arbeitet die Nachtwache, entsprechend ihrer Bezeichnung, ausschliesslich nachts. Zu dieser Zeit regelmässig nicht zu schlafen, steht dabei dem Biorhythmus entgegen und kann daher auf Dauer die Entstehung bestimmter Krankheiten begünstigen.
Schlaf- und Essstörungen sind ebenfalls typische Folgen von regelmässiger Nachtarbeit, da sich sowohl der Schlaf- als auch der Essrhythmus verschieben. Auch Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, muskulo-skelettalen Störungen und sogar bestimmten Krebsleiden werden in Verbindung mit der Nachtarbeit vermutet.
Nachtwache in der Pflege – Aufgaben
Abhängig davon, wo die Nachtwache in der Pflege absolviert wird und welche Qualifikationen der/die Nachtwächter/in besitzt, fallen für die Arbeitskräfte unterschiedliche Aufgaben an. In der Regel zählen zu diesen die Kontrolle von Vitalzeichen, die Gabe von Medikamenten, Nahrung oder Flüssigkeit oder die Hilfe bei der Lagerung der Patienten/-innen.
Im Bedarfsfall greift die Nachtwache auch ein, damit Patienten/-innen sich beispielsweise keine Zugänge oder Drainagen selbst entfernen oder sich unbefugt Zutritt zu fremden Zimmern verschaffen beziehungsweise das Gebäude unbemerkt verlassen.
Im Einzelfall werden von der Nachtwache auch pflegerische Tätigkeiten während der Nacht übernommen. Hin und wieder wird sogar die reguläre Nachtschicht, die durch das Pflegepersonal gestellt wird, als Nachtwache bezeichnet. Die Aufgabenbereiche verschwimmen daher hin und wieder, sodass die konkreten Tätigkeiten aufgrund der Komplexität der Einzelfälle teilweise sehr stark variieren können.
Nachtwache in der Pflege – Entlohnung
Als Nachtwache in der Pflege zu arbeiten, ist ein häufiger Nebenjob, der von grossen Spitälern beispielsweise an Studenten/-innen vergeben wird. Entsprechend fällt dadurch auch die Entlohnung in der Regel geringer aus als für ausgebildetes Fachpersonal wie zum Beispiel Pflegefachfrauen / Pflegefachmänner.
Hauptberufliche Nachtwächter/innen verdienen dabei in der Schweiz im Mittel einen Lohn von 66´000 Schweizer Franken. Je nach Einsatzort und Aufgabengebiet gibt es bei der Entlohnung der Nachtwache in der Pflege aber grosse Unterschiede. Beispielsweise hängt dies stark von den Grundqualifikationen des/-r Nachtwächters/-in ab. Handelt es sich um examinierte Pflegefachpersonen, ist ein höherer Lohn zu erwarten als bei geschulten Freiwilligen. Über das Monatsgehalt hinaus werden dabei in einigen Fällen neben kostenlosen Parkplätzen oder vergünstigter Verpflegung auch Mitarbeiterrabatte angeboten.
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Nachtwache in der Pflege – Weiterbildungen
Im medizinisch-pflegerischen Bereich gibt es eine Vielzahl an möglichen Weiterbildungen, die je nach Qualifikationsniveau auch Nachtwächter/-innen nutzen können. Je nach persönlichem Interesse und Vorlieben stehen so vielfältige Optionen zur Verfügung.
Neben fachlich-praktischen Kompetenzen, wie beispielsweise dem Verbandswechsel oder der Wundversorgung, können zum Beispiel auch im psychologischen Bereich Weiterbildungen absolviert werden. Häufig finden Nachtwachen im psychiatrischen oder geriatrischen Bereich mit Patienten/-innen statt, deren Betreuung in der Regel auch auf psychologischer Ebene gute Aus- und Weiterbildungen benötigt.
Wer Interesse an Führungspositionen oder Personalverantwortung hat, kann hier ebenfalls auf ein vielfältiges Weiterbildungsangebot zugreifen. Geschulten Freiwilligen, die während ihrer Tätigkeit als Nachtwache ein gesteigertes Interesse an der Pflege und Betreuung von Patienten/-innen entwickeln, steht auch die Option zur Verfügung eine Ausbildung zur/-m diplomierten Pflegefachfrau / Pflegefachmann zu absolvieren.
Passende Stellenangebote für Pflegefachpersonen
Wer aktuell auf der Suche nach einer neuen Stelle in der Pflege ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es Stellen für Pflegefachfrauen / Pflegefachmänner, FaBe Jobs oder Stellenangebote in der Krankenpflege.
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Nächtliche Betreuung zu Hause, https://www.bag.admin.ch/...
- Nachtwachen/ Nachtbegleitung, Spitex parta, https://www.spitex-parta.ch/...