
Inhaltsverzeichnis
Mittels Zeckenimpfung kann man sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch FSME genannt, schützen. Hierbei handelt es sich um eine von Zecken übertragene Viruserkrankung. Gerade für Personen, die in einem FSME-Risikogebiet leben, bietet die Impfung somit einen wichtigen Schutz. In der Schweiz gelten dabei alle Kantone, mit Ausnahme des Tessin, als Risikogebiete. Was die Zeckenimpfung genau ist, für wen sie relevant ist und mehr zu ihrem Ablauf wird im folgenden Text erläutert.
Das Wichtigste im Überblick
Zecken sind in der Schweiz vor allem zwischen März und November aktiv, weshalb es sich bei der FSME um eine saisonal gehäufte Erkrankung handelt. Ausgelöst wird die Frühsommer-Meningoenzephalitis durch Viren, die beim Menschen zunächst grippeähnliche Symptome verursachen und im späteren Verlauf zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns führen können. Diese Komplikationen treten zwar nur bei 30 Prozent der Infizierten auf, da sie für die Betroffenen aber schwerwiegende Folgen haben können, gehört die FSME-Impfung zu den empfohlenen Impfungen in Risikogebieten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Zeckenimpfung?
Die Zeckenimpfung stellt einen wichtigen Schutz vor einer Infektion mit dem FSME-Virus dar, welches von damit infizierten Zecken übertragen wird. Wer sie erhält, entwickelt im Anschluss an die Impfung Antikörper gegen das Virus. Diese haben eine schützende Funktion in unserem Immunsystem.
Die Zeckenimpfung wird dabei vor allem Personen empfohlen, die sich in Risikogebieten aufhalten. Hierbei handelt es sich um Gebiete, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus angesteckt zu werden. In der Schweiz gelten alle Kantone bis auf Tessin als solche Gebiete.
Wichtig zu erwähnen ist, dass die Impfung nur gegen das FSME-Virus wirkt. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose schützt die Impfung nicht. Deshalb ist es wichtig, neben der Zeckenimpfung auch andere Massnahmen zum Schutz vor einem Zeckenstich zu ergreifen, wie zum Beispiel das Tragen langer Kleidung und das gründliche Absuchen des Körpers nach einem Ausflug in die Natur.
Was ist FSME?
FSME steht für die Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Erkrankung, die vor allem von Zecken übertragen wird. Die Erkrankung wird durch Viren ausgelöst, die allerdings nicht bei allen Infizierten Symptome verursachen. So bleiben 70 Prozent der Menschen, die sich infizieren, symptomfrei. Wer erkrankt, entwickelt nach 7 bis 14 Tagen grippeähnliche Symptome und Fieber. Einige Patienten entwickeln im Anschluss eine Hirnhautentzündung, manche auch eine kombinierte Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns, die zu schwerwiegenden neurologischen Schäden führen kann. Die Therapie besteht vor allem aus der Behandlung der Symptome, da es keine spezifische Therapie gegen die Infektion selbst gibt.
Impfindikation
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt allen Personen, die in Risikogebieten leben oder sich dort regelmässig aufhalten, eine FSME-Impfung. Ob man in einem Risikogebiet lebt, kann man mithilfe der FSME-Risikokarte herausfinden, die vom BAG in Zusammenarbeit mit Swisstopo erstellt wurde. Aktuell zählt dort, wie bereits vorab erwähnt, fast die gesamte Schweiz als Risikogebiet.
Die erste Impfung wird seit 2024 ab einem Alter von drei Jahren empfohlen. Zugelassen ist der Impfstoff sogar ab einem Alter von einem Jahr, weshalb bei erhöhtem Risiko auch bereits vor dem dritten Lebensjahr eine Impfung in Betracht gezogen werden kann.
Nebenwirkungen
Die beiden in der Schweiz eingesetzten Impfstoffe werden prinzipiell als sicher eingeschätzt und sind sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gut verträglich. Trotzdem kann es, wie bei jedem Medikament, zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
So geben unter den erwachsenen Patienten mehr als einer von zehn nach der Impfung Schmerzen an der Einstichstelle an. Häufig, also in einem von zehn bis einem von 100 Fällen, treten Müdigkeit sowie Muskel- und Gelenkschmerzen auf. Gelegentlich, das bedeutet in einem von 1’000 bis zu einem von 100 Fällen, tritt Fieber auf. In seltenen Fällen kann die Impfung auch Erbrechen oder eine Schwellung der Lymphknoten hervorrufen.
Zeckenimpfung – Ablauf
Insgesamt sind für einen guten Schutz durch die Zeckenimpfung drei Termine notwendig. Nach der ersten Impfung erfolgt ein bis drei Monate später die zweite Dosis. Je nach verwendetem Impfstoff erhält man die dritte Dosis dann fünf bis zwölf oder neun bis zwölf Monate nach der zweiten Dosis.
Üblicherweise trägt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) die Kosten der Zeckenimpfung. Falls das Risiko einer FSME-Infektion aufgrund einer beruflichen Exposition besteht, werden die Kosten vom Arbeitgeber übernommen.
Auffrischung der Zeckenimpfung
Die Zeckenimpfung sollte nach der Grundimmunisierung alle zehn Jahre aufgefrischt werden, wenn der Patient weiterhin regelmässig Zeit in Risikogebieten verbringt. Da die Impfung auch für Senioren und Schwangere geeignet ist, können auch diese Personengruppen bei einem Aufenthalt in einem Risikogebiet eine (Auffrischungs-)Impfung erhalten.
Zeckenimpfung in Apotheken
In allen Kantonen kann die Zeckenimpfung für Personen ab 16 Jahren auch in Apotheken verabreicht werden. Allerdings müssen die Kosten in diesem Fall von der geimpften Person übernommen werden. Zunächst erfolgt hierbei ein kurzes Anamnesegespräch, um die Krankheitsgeschichte des Patienten zu erfassen und festzustellen, welche Faktoren für oder gegen die Impfung in diesem konkreten Fall sprechen. Anschliessend wird der Patient über den Impfstoff sowie mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt und muss eine Einverständniserklärung unterzeichnen.
Nachdem der Impfstoff verabreicht wurde, sollte der Patient noch einen Moment zur Nachbeobachtung in der Apotheke verweilen. Wichtig ist es, auch bei einer Impfung in der Apotheke seinen Impfpass mitzubringen, damit die Impfung entsprechend dokumentiert werden kann.
Passende Jobs im Gesundheitswesen
Passende Jobs im Gesundheitswesen gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Stellen als Pflegefachperson, MPA-Jobs sowie Stellen als Apotheker.
- Zeckenübertragene Krankheiten, https://www.bag.admin.ch/... (Abrufdatum: 07.05.2025)
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME),
https://www.bag.admin.ch/... (Abrufdatum: 07.05.2025) - Impfen in der Apotheke, https://ihre-apotheke.ch/... (Abrufdatum: 07.05.2025)
- Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung, https://www.rki.de/... (Abrufdatum: 07.05.2025)
- Frühsommer-Meningoenzephalitis, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 23.02.2025)
- Empfehlungen zur Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), https://www.bag.admin.ch/... (Abrufdatum: 07.05.2025)