Vorstellungsgespräch: Aufbau, Vorbereitung und Ablauf

Das Vorstellungsgespräch ist einer der wichtigsten Schritte im Bewerbungsprozess. Hier entscheidet sich, ob die Bewerber den Anforderungen des Unternehmens entsprechen und in das Team passen. Die Schweizer Arbeitswelt zeichnet sich durch Professionalität und Struktur aus, was sich auch in der Art und Weise widerspiegelt, wie Vorstellungsgespräche ablaufen. Dabei spielt die Vorbereitung eine zentrale Rolle: Der erste Eindruck kann entscheidend sein, ebenso wie die Fähigkeit, sich selbstbewusst aber gleichzeitig bescheiden zu präsentieren.

Vor dem Vorstellungsgespräch

Um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Ein tieferes Verständnis für das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, sowie die Gepflogenheiten des jeweiligen Sektors tragen dazu bei, professionell und authentisch aufzutreten.

Informationen zu Unternehmen und Stelle einholen

Schweizer Unternehmen schätzen es besonders, wenn Bewerber gut vorbereitet in Vorstellungsgespräche gehen. Dies bedeutet nicht nur, die Unternehmenswebsite und aktuelle Projekte zu kennen, sondern auch, sich mit den Werten und der Kultur des Unternehmens zu identifizieren. Besonders in der Schweiz, wo oft mehrere Sprachen gesprochen werden, ist es von Vorteil, sich auch auf sprachliche Besonderheiten einzustellen – insbesondere bei internationalen Firmen oder in mehrsprachigen Kantonen.

Optische Erscheinung: Dresscode, Tattoos und Piercings

Auch wenn sich die strikten Regeln der Vergangenheit in einigen Bereich etwas gelockert haben, bleibt das äussere Erscheinungsbild ein entscheidender Faktor bei eine Vorstellungsgesprächen. Die Kleidung sollte immer die eigene Professionalität unterstreichen, weswegen sich Bewerber im Vorhinein immer fragen sollten, wie sie vom potenziellen zukünftigen Vorgesetzten gern wahrgenommen werden möchten. Auffällige Tattoos oder Piercings sollten, wenn möglich, diskret sein oder verdeckt werden. Wer sich an die Kleiderordnung seiner Branche hält, zeigt Respekt und Zugehörigkeit. In der Schweiz bedeutet das oft dunkle, schlichte Farben und hochwertige Stoffe.

Begrüssung des Gesprächspartners

Die Begrüssung hat bei einem Vorstellungsgespräch eine besondere Bedeutung, da sie häufig den Ton des gesamten Gesprächs vorgibt. Ein fester Händedruck, direkter Blickkontakt und ein freundliches Lächeln sind Zeichen von Respekt und Selbstbewusstsein. Es ist üblich, den Gesprächspartner mit “Herr” oder “Frau” anzusprechen, solange kein informelleres Du angeboten wird. Pünktlichkeit wird in der Schweiz besonders hoch geschätzt. Schon wenige Minuten Verspätung können einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen.

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Eigenes Auftreten in Vorstellungsgesprächen

Die Art und Weise, wie sich Bewerber während des Gesprächs präsentieren, kann ausschlaggebend beim letztendlichen Entscheid sein. Schweizer Unternehmen legen sehr grossen Wert auf einen professionellen, aber auch bescheidenen Auftritt. Es geht nicht nur darum, die eigenen Fähigkeiten hervorzuheben, sondern auch zu zeigen, dass man gut ins Team und zur Unternehmenskultur passt. Dabei ist ein authentischer und glaubwürdiger Auftritt besonders entscheidend.

Vorstellungsgespräch – Eigene Stärken vermitteln

Schweizer Arbeitgeber schätzen es im Besonderen, wenn Bewerber selbstbewusst sind über ihre Stärken sprechen, ohne dabei überheblich zu wirken. Im Gespräch sollten konkrete Beispiele aus der Berufserfahrung genannt werden. So kann die eigene Kompetenz subtil unterstrichen werden. Ausserdem zeigt dies die Bereitschaft, Verantwortung in der zukünftigen Position zu übernehmen.

Vorstellungsgespräch – Mit Schwächen umgehen

Vorstellungsgespräche beinhalten auch oft die Frage nach den eigenen Schwächen. Hier ist es ratsam ehrlich, aber nicht allzu selbstkritisch aufzutreten. Wichtig ist es, das Bewusstsein über die eigenen Schwächen zu signalisieren und die Bereitschaft zu zeigen, daran zu arbeiten. Grundsätzlich ist es ganz menschlich, nicht in allen Bereichen unfehlbar zu sein. Die Frage nach persönlichen oder beruflichen Schwächen sollte Bewerber daher nicht aus der Ruhe bringen.

Vorstellungsgespräch – Auf diese Werte kommt es an

Schweizer Unternehmen legen grossen Wert auf Ehrlichkeit, Bescheidenheit und die Überzeugung der persönlichen Eignung für die Stelle. Es ist daher ratsam, im Gespräch authentisch und reflektiert zu bleiben. Wer zu sehr prahlt oder übertrieben selbstsicher wirkt, könnte als unpassender Kandidat empfunden werden. Stattdessen kommt es darauf an, durch Kompetenz und eine bodenständige Haltung zu überzeugen.

Vorstellungsgespräch – Soft Skills

Neben fachlichen Qualifikationen spielen im Vorstellungsgespräch auch Soft Skills eine grosse Rolle. Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Verantwortungsbewusstsein sind besonders gefragt. Es wird darüber hinaus aber auch erwartet, dass Bewerbende nicht nur in ihrem Fachbereich brillieren, sondern auch in der Lage sind, sich harmonisch in ein bestehendes Team einzufügen.

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Fragen im Vorstellungsgespräch

In einem Vorstellungsgespräch geht es nicht nur ausschliesslich darum, sich den Fragen der künftigen Chefs zu stellen, sondern auch darum, eigene Fragen zu formulieren. Wer kluge und durchdachte Fragen stellt, zeigt Interesse und beweist seine gute Vorbereitung.

Diese Fragen sollte man beantworten können

Fragen zur eigenen Motivation, den Berufserfahrungen und der Zukunftsperspektive gehören zum Standard eines jeden Gesprächs. Schweizer Arbeitgeber möchten zudem oft wissen, wie sich der Bewerber in das Team einfügt und was ihn an der Stelle besonders reizt. Auch Fragen nach den eigenen Karrierezielen sind üblich. Zuletzt möchten viele Personaler gern wissen, warum Bewerber glauben, dass genau sie die richtige Besetzung für die vakante Stelle sind. Diese Fragen gehören nicht nur zu den Klassikern in einem Vorstellungsgespräch, sondern lassen sich auch unkompliziert vorbereiten.

Diese Fragen dürfen nicht gestellt werden

Vorstellungsgespräche dürfen nicht unfair oder benachteiligend sein. Deswegen gibt es klare Regeln darüber, welche Fragen unzulässig sind. Dabei geht es in erster Linie darum, geschlechtsspezifische Bevorzugung oder Diskriminierung auszuschliessen. Persönliche Fragen, etwa zu Familienplanung, Gesundheit oder politischen Ansichten, sind unzulässig und müssen vom Bewerber nicht beantwortet werden. Dies wird streng gehandhabt und kann im Zweifel auch rechtliche Konsequenzen haben.

Diese Fragen sollte man als Bewerber stellen

Gut gewählte Fragen zeigen, dass man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Dazu gehören Fragen zur Unternehmenskultur, den Erwartungen an die Position und den zukünftigen Projekten. Auch Fragen zur Weiterbildung oder zu Karrieremöglichkeiten im Unternehmen sind gern gesehen.

Nach dem Vorstellungsgespräch

Vorstellungsgespräche sind vor allem dann erfolgreich, wenn man sich nach dem Gespräch Zeit nimmt, das Gespräch zu reflektieren und eine Rückmeldung gibt, sofern das Unternehmen dies wünscht. Sofern kein fester Zeitrahmen vereinbart wurde, so ist es absolut angemessen nach frühestens zwei Wochen noch einmal beim Wunscharbeitgeber nachzufragen.

Selbstreflexion

Nach dem Gespräch ist es zudem hilfreich, sich selbstkritisch zu fragen, wie das Gespräch verlaufen ist. Was lief gut und was hätte besser gemacht werden können? Diese Reflexion hilft, aus dem Gespräch zu lernen und sich für zukünftige Situationen zu verbessern.

Wie geht’s danach weiter?

In der Regel geben Unternehmen nach dem Gespräch relativ schnell eine Rückmeldung. Den genauen Ablauf des weiteren Vorgehens kann man aber auch im Gespräch direkt erfragen.

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